Quickborn (em) Im Rahmen der Aktionswoche „NEIN! Zu Gewalt gegen Frauen“ finden dieses Jahr vier Aktionen statt, um auf das Thema Gewalt aufmerksam und Hilfsangebote bekannt zu machen.

Quickborn zeigt Flagge
Am Montag, 20. November wird auf dem Rathausplatz wieder die Flagge mit der Botschaft „frei leben ohne Gewalt!“ gehisst. Bundesweit, und über die Grenzen Deutschlands hinaus, wehen in der Woche bis zum 26. November diese Flaggen, um auf das Thema hinzuweisen.

Der von der UNO seit 1990 offiziell anerkannte Gedenktag geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und beteiligten sich an Aktivitäten gegen den tyrannischen Diktator Trujillo. Der Mut der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Tyrannen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.
„Schaut hin! Gewalt betrifft uns alle! Wegsehen und schweigen heißt, den Täter zu schützen!“
Von Montag, 20. November bis Montag, 27. November finden Bürger eine Plakatausstellung zu dem Thema im Foyer des Rathauses. Informationen über Hilfsangebote stehen zum Mitnehmen bereit.

„Neben den Informationsmaterialien über Hilfsangebote wird die Ausstellung ein Schlaglicht auf das Thema Sexismus werfen“, teilt Hannah Gleisner, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Quickborn, mit. „Vor dem Hintergrund der anhaltend vielen Frauen, die von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffen sind, stellt sich die Frage, wie diese Gewalt entsteht, wieso so viele Täter unbehelligt bleiben und warum die Scham und die Schuldgefühle häufig beim Opfer vorkommen und nicht, wie es richtig wäre, beim Täter? Der sogenannte Alltags-Sexismus spielt hier in der Entstehung von Gewalt eine erhebliche Rolle. Daher ist es wichtig, diesen aufzudecken, wahrzunehmen und zu beseitigen. Die Medien und sozialen Netzwerke haben hierbei ebenso eine Verantwortung zu übernehmen wie wir Bürgerinnen und Bürger.“

„Gewalt kommt nicht in die Tüte“
Zum 14. Mal findet in Schleswig-Holstein die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ in Kooperation mit der Bäckerinnung statt. Gemeinsam mit Michaela Klann vom Wendepunkt e.V. und in diesem Jahr neu auch Nicole Eickhoff vom Familienzentrum der DRK Kindertageseinrichtung Talstraße, wird die Gleichstellungsbeauftragte Hannah Gleisner am Donnerstag, 23. November ab 11 Uhr Brötchentüten im Forum am Bahnhof verteilen, auf denen Hilfsangebote für Menschen in Gewaltsituationen zu finden sind. Die kostenlose Nummer des Hilfetelefons lautet: 0 8000 116 016.

Die Bäckereien Drave und Kolls spenden auch in diesem Jahr wieder die Brötchen für diese Aktion.

Sponsorenaktion im Vorfeld der Aktionswoche
Jede 3. Frau ist betroffen. Häusliche und familiäre Gewalt ist die am weitesten verbreitete Form der Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder sowie zwischen Beziehungspartnern. Sie umfasst alle gesellschaftlichen Schichten und Kulturen. Die Gewalt hat nicht nur weit reichende Auswirkungen auf die direkt Betroffenen, sondern auch auf Kinder, die die Gewalt zwischen Eltern miterleben müssen. Die Gewalt an Frauen und Kindern hat massive Auswirkungen auf deren Psyche und Gesundheit. Die Folgen sind für die gesamte Gesellschaft spürbar, sie äußern sich durch Verlust des Selbstwertgefühls, Fehlen am Arbeitsplatz oder in der Schule, Verhaltensauffälligkeiten, Misstrauen, Ängste, Krankheiten und Depressionen.

Im Kreis Pinneberg bieten die Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen Betroffenen von Gewalt Schutz und Unterstützung an. Unter anderem werden Traumatherapeutische Angebote vorgehalten, die sich ausschließlich über Spenden finanzieren und Betroffenen die Möglichkeit der Verarbeitung ihres Traumas ermöglichen und so dazu beitragen, dass diese wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Im Rahmen der diesjährigen Sponsorenaktion konnten Kreisweit rund 2.500 Euro an Spendengeldern eingeworben werden, die zu gleichen Teilen an die Frauenhäuser und beratungsstellen ausgezahlt werden. Auch in Quickborn haben sich viele an der Aktion beteiligt und sich damit vor Ort gegen Gewalt stark gemacht: Bürgermeister Thomas Köppl, Goethe-Apotheke, Stadtwerke Quickborn, Jens-Olaf Nuckel, Dr. Agnes Radespiel

„Den Sponsorinnen und Sponsoren möchte ich an dieser Stelle noch einmal herzlich für ihre Unterstützung Danken! Die Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen im Kreis sind auch für von Gewalt betroffene Quickbornerinnen unerlässliche Hilfsangebote“, so Gleisner.