Quickborn (em) Auf der DLRG-Mitgliederversammlung am 23. März steht ein größerer Personalwechsel an. Vorher blicken die Rettungsschwimmer aber in Ihrer Bilanz noch auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück.

Dennis Schumacher ist gerade mal 30 und denkt ans aufhören. Allerdings blickt er dann auch auf 12 Jahre Vorstandsarbeit in der DLRG Quickborn zurück. Die letzten 6 Jahre als Vorsitzender des Ortsvereins. Auf der Mitgliederversammlung am 23. März, um 19 Uhr im DLRG-Haus in der Torfstraße 9, werden er und seine Co-Vorsitzende und Lebenspartnerin Jeannine Peters nicht wieder antreten. „Wir stehen mitten im Berufsleben, haben uns gerade ein Haus gekauft,“ begründet der scheidende DLRG-Chef die Veränderung in den persönlichen Prioritäten. Mit 18 Jahren hatte er als stellvertretener Technischer Leiter im traditionell eher jungen DLRG-Vorstand Verantwortung übernommen. Jetzt gibt er diese an den Nachwuchs ab. Wobei „Nachwuchs“ inzwischen nichts mehr das Alter aussagt. „Wir haben in den letzten drei Jahren über unsere Angebote für Erwachsene, wie beispielsweise das Ausbildungsprojekt ‚Seepferchen für alle’, rund 20 Personen für die DLRG gewinnen können, die vom Alter her eher 40plus sind,“ berichtet Dennis Schumacher. Das sei für die DLRG Quickborn eher ungewöhnlich, in der das Team sonst immer sehr jung war. Was nicht heißt, dass es keinen jüngeren Nachwuchs gibt gerade hat der Jugendtag der DLRG-Jugend einen neuen Vorstand gewählt, in dem Jugendvorsitzende Melanie Günther mit 27 Jahren mit Abstand die Älteste ist. Aber die Mischung macht’s. Und Schumacher freute sich, dass im neuen Vorstand Personen mitarbeiten wollen, die voraussichtlich auch die nächsten Jahre und Jahrzehnte in Quickborn bleiben werden und die Stadt nicht für Ausbildung oder Studium verlassen müssen.

Aber zunächst können Dennis Schumacher und Jeannine Peters auf der DLRG-Mitgliederversammlung noch mit Erfolgszahlen aufwarten. In der Freibadsaison 2017 konnten die Quickborner Rettungsschwimmer mit 155 Schwimmprüfungen ein Plus von 34 % zum Vorjahr bilanzieren. Im Anfängerschwimmbereich konnten seit langem einmal wieder zwei parallele Kurse angeboten werden. Ein deutliches Plus gab es zudem bei den Prüfungen zum Jugendschwimmabzeichen Bronze, dem Junior-Retter und den Rettungsschwimmabzeichen Bronze und Silber. Leicht rückgängig im Vergleich zu den Vorjahren waren die Prüfungszahlen bei den Jugendschwimmabzeichen Silber und Gold.

„Im Bereich der Schwimmanfänger hatten wir uns auch mehr Prüfungen erhofft,“ berichtet DLRG-Chef Schumacher hier haben sich jedoch die Folgen eines relativ kühlen Sommers gezeigt. Die etwa 6-jährigen Schwimmanfänger üben bei 23 Grad Wassertemperatur. „Wenn dann die Luft nur etwa 15 Grad hat, frieren die Knirpse schon nach wenigen Minuten,“ so Schumacher. Stolz macht ihn der Verlauf des Projektes „Seepferdchen für alle“, in dem mit finanzieller Unterstützung der Stadt Quickborn und des DLRG-Partners NIVEA pädagogische Fachkräfte von außerhalb der DLRG zu Schwimmausbildern qualifiziert werden. „Über dieses Projekt konnten wir 2016 und 2017 jeweils rund 10 Erzieher und Pädagogen aus Kindertagesstätten und Schulen in Quickborn und Umgebung im ersten Schritt zu Rettungsschwimmern ausbilden. 6 Teilnehmer haben inzwischen ihre Ausbilderlizenz erworben, so dass wir hoffen, dass auch in Pädagogischen Einrichtungen wieder mehr Wert auf Wassergewöhnung und Schwimmernlernen gelegt wird“, berichtet Dennis Schumacher.

Auch in der Saison 2017 konnten rund 15 Rettungsschwimmer der DLRG Quickborn im Auftrag der Stadt das Freibadpersonal bei der Badeaufsicht unterstützen. Da die Stadt im vergangenen Sommer vier Vollzeitkräfte anstellen konnte, blieben für die DLRG-Kräfte dennoch rund 1.000 Einsatzstunden. Das entspricht etwas dem Volumen der Jahre 2012 und 2013. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 leisteten DLRG-Rettungsschwimmer auch aufgrund von Krankheitsvertretungen zu 2.000 Wachstunden.

Im Bereich der Ersten Hilfe konnte die DLRG Quickborn in insgesamt 4 Kursen 49 Teilnehmer in den lebensrettenden Fähigkeiten ausbilden.

Sehr zufrieden ist der Vorstand auch mit den Aktivitäten außerhalb der Kernaufgaben Schwimmausbildung und Wasserrettungsdienst. Besonders ist dabei der Auftritt der DLRG auf dem Eulenfest in Erinnerung geblieben. Die Fackelschwimmer leuchteten das Feuerwerk am Freizeitsee ein und auf dem Eulenmarkt war die DLRG zum ersten Mal seit Jahrzehnten mit einem Stand dabei. Wie es sich für eine dem Wasser verbundene Organisation gehört, gab es bei DLRG Backfisch, den man zünftig in Strandkörben sitzend zusammen mit einem Pils der Norderstedter „Hopfenliebe“ genießen konnte. Das Highlight waren jedoch die „Walking Balls“, mit denen man im bereits geschlossenen Freibad über das Wasser laufen konnte. Lange Schlangen bewiesen die Attraktivität dieser Aktion, die auch 2018 wiederholt werden soll.

Der alte Vorstand übergibt somit einen stabilen und engagierten Verein an die Nachfolger. Wer das sein wird, zeigt sich auf der DLRG-Mitgliederversammlung am Freitag, 23. März um 19 Uhr im DLRG-Haus, wenn der Punkt Wahlen aufgerufen wird. Alle DLRG-Mitglieder, aber auch interessierte Gäste, sind herzlich eingeladen.

Foto: Dennis Schumacher ©DLRG Quickborn